Prof. Dr. Heiko Kleve beschrieb Systeme 2017 in einem Studienpapier für die Weiterbildung zum Systemischen Coach unter anderem so: „Der Begriff des „Systems“ wird in unterschiedlichen Wissenschaften (z.B. der Technik/Ingeni-eurwissenschaft, Biologie, Psychologie, Soziologie etc.) verwendet, um beob-achtete technische/maschinelle, biologische (oranismische), psychische und soziale Phänomene zu beschreiben und zu erklären.“ und „Biologische, psy-chische und soziale Systeme können jeweils als Einheit beschrieben werden, die aus Elementen bestehen, die wechselseitig miteinander verkettet sind und sich so von einer Umwelt nicht dazugehöriger Elemente unterscheiden/abgrenzen/ differenzieren.“. Somit können Systeme nach Luhmann eingeteilt werden in Maschinen, Organismen, soziale und psychische Systeme und soziale Systeme wiederum in Interaktionen, Organisationen und Gesellschaften (siehe Niklas Luhmann (1984): Soziale Systeme).
Wir alle leben in sozialen Systemen. Im „Familien-System“ wachsen wir auf und sind ein Leben lang mit diesem verbunden. Wir gründen unser eigenes „Familien-System“, das für sich steht und doch im „Familien-System“, in dem wir aufwuchsen integriert ist, auch wenn eventuell schon längere Zeit keine aktive Verbindung mehr besteht. Zum „Familien-System“ gehören u.a. die Eltern, (Halb-)Geschwister, (angenommene) Kinder aber auch weiter entfernte Verwandte, wie Onkel, Tante, Cousins und Cousinen und viele andere mehr.
Viele von uns verbringen den Tag über im „Arbeits-System“, mit Kollegen, Kunden, Klienten, Vorgesetzten, Mitarbeitern und vielen anderen.
Den Abend verbringt man dann vielleicht mit Freunden, eventuell im „Freunde-System“, wenn sich diese kennen und auch so manches miteinander teilen und unternehmen.
Oder, wer sportlich aktiv ist, verbringt den Feierabend eventuell in einer Sportgruppe mit Sportfreunden. Auch hier findet eine Einbindung statt, nennen wir es das „Sport-System“.
Die Begriffe der einzelnen hier beschriebenen „Systeme“ habe ich so gewählt, um die Abgrenzung innerhalb des Systems als auch nach außen hin deutlich zu machen.
Wir verbringen den ganzen Tag in Systemen, in die wir eingebunden sind.
Sobald wir interagieren, verbinden wir uns im System.
Selbst wer schon etwas älter ist und eventuell allein lebt ist verbunden in und mit einem oder mehreren System(en), sobald er in Interaktion mit anderen Menschen tritt, also zum Beispiel vor die Tür geht, den Supermarkt um die Ecke besucht, dem Postboten das Päckchen für den Nachbarn ab- oder die eigene Post entgegen nimmt, der Nachbarin über den Zaun zulächelt und und und. Ihnen fallen sicherlich noch viele andere Situationen ein.
Jedes soziale System für sich hat seine ganz eigenen Regeln und Muster und auch seine ganz eigenen Auswirkungen auf den Menschen – als psychisches und biologisches System -, der Teil des jeweiligen sozialen Systems ist.
Systeme habe eine Ordnung, die gestört werden kann und sind von außen beeinflussbar.